15 Jahre Cantamus Gießen - von den acht Personen, die bei der Gründung des Chores im Jahre 2009 dabei waren, singt noch ein Bass mit im Chor. Und seit April 2023 hat Cantamus Gießen mit Elisabeth Tzschentke eine neue künstlerische Leiterin. Anlässlich des Jubiläums haben wir bei ihr nachgefragt: wollte sie schon immer Chorleiterin werden? Gab es in diesem ersten Jahr bei Cantamus einen Moment, der ihr besonders in Erinnerung geblieben ist?
Wann hast du angefangen zu singen und was hat dich dazu bewegt, Chorleiterin zu werden?
Mit 15 Jahren hatte ich meinen ersten Gesangsunterricht und ziemlich zeitgleich habe ich auch im Chor angefangen. In den ersten Chorproben habe ich schnell gemerkt, dass ich beruflich in den musikalischen Bereich gehen möchte. Bis dahin wollte ich eigentlich immer Lehramt studieren und da ich viel Inspiration im Schulchor gefunden habe, habe ich zunächst Schulmusik studiert. In der Vielseitigkeit des Schulmusikstudiums bin ich total aufgegangen, aber im Fach Chorleitung habe ich immer besondere Ambitionen gespürt. Ein paar glückliche Umstände und etwas Fleiß haben dazu geführt, dass ich diesen Weg so weit verfolgen konnte.
Welche Musik hörst du gerne privat?
Tatsächlich höre ich privat nicht mehr viel Musik, das war früher anders. Inzwischen höre ich meistens die klassischen Werke, die ich gerade fürs Studium oder meine Chöre vorbereite. Wenn ich in meiner freien Zeit Musik höre, dürfen P!nk und Fletcher in der Playlist nicht fehlen.
Was hat dich dazu bewegt, dich als Chorleiterin bei Cantamus zu bewerben?
Die Möglichkeit mit jungen, dynamischen und engagierten Menschen zusammenzuarbeiten.
Hast du ein Lieblingsmotto?
„Eins nach dem anderen“ ist mein Mantra, das mir in stressigen Situationen hilft.
Wenn ich nicht Chorleiterin geworden wäre, dann wäre ich…
…vermutlich Lehrerin. Alternativ Pilotin, Mathematikerin oder Dolmetscherin für Deutsche Gebärdensprache.
Das möchte ich unbedingt mal mit einem Chor singen…?
Alle Bach-Motetten, den Totentanz von Hugo Distler sowie den Lobgesang, den 42. Psalm und Die erste Walpurgisnacht von Mendelssohn.
Hast du eine Lieblingskomponist*in?
Diese Frage ist leider unmöglich zu beantworten... Ich bewundere verschiedene Komponist*innen für ihre jeweiligen Stärken - z.B. Mozart für die Violin- und Klavierkonzerte, Ravel für die zauberhaften Klangfarben, Bernstein für die fetzigen Seiten und Vielseitigkeit seiner Musik und Ethel Smyth neben ihren Kompositionen für ihren Einsatz für Frauenrechte. Am schönsten an meiner Beschäftigung mit der Musik finde ich, dass sie so vielseitig ist.
Seit etwas mehr als einem Jahr bist du nun künstlerische Leiterin bei Cantamus. Gab es in dieser Zeit schon einen Moment/ein Erlebnis, dass dir ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?
Die Liste schöner Erlebnisse ist lang. Ganz besonders war für mich zum Beispiel die Atmosphäre bei der letzten Probe freitags vor den Jubiläumskonzerten.
Und zum Abschluss noch eine Blitzrunde mit „This-or-that-Fragen“:
1. Bach oder Brahms?
Für Chor: Bach - am Klavier oder in der Sinfonik: Brahms
2. Kaffe oder Tee?
Kaffee
3. Eis oder Schokolade?
Schokolade
4. Einhorn oder Teddybär?
Uff… eher Teddybär
5. Singen oder Dirigieren?
Dirigieren, aber ohne singen geht es auch nicht!